Praxisbeispiel Bishof + Klein

 

 


Martin Pritzl (links) und Josef Kiemberger betreuen die Versorgungstechnik bei B+K in Konzell

Martin Pritzl (links) und Josef Kiemberger betreuen die Versorgungstechnik bei B+K in Konzell


Direkt-Raumluftbefeuchter schützen vor Elektrostatik im Produktions- und Verarbeitungsprozess bei B+K

Direkt-Raumluftbefeuchter schützen vor Elektrostatik im Produktions- und Verarbeitungsprozess bei B+K


Doppelnutzen: Verdunstungskühlung der Luftbefeuchtung

Doppelnutzen: Verdunstungskühlung der Luftbefeuchtung


Luftbefeuchtung bei Bischof + Klein, Konzell

Drei Probleme weniger


Weniger Elektrostatik, ein gezielter Kühleffekt und der zusätzliche Schutz vor Virenübertragung sind für Bischof + Klein die wichtigsten Vorteile einer geregelten Luftfeuchte. Seit 2016 setzt der kunststoffverarbeitende Betrieb im niederbayerischen Konzell eine Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Hochdruck-Düsen ein.

Bischof + Klein (B+K) ist einer der führenden Komplettanbieter für flexible Verpackungen und technische Folien aus Kunststoff und Kunststoffverbunden in Europa. Das Produktprogramm umfasst sowohl traditionelle Industrieverpackungen als auch hoch veredelte Konsumverpackungen und innovative Spezialfolien für technische Anwendungen. Für die Sparte Konsumverpackungen wurde der Standort Konzell mit rund 800 Mitarbeitenden zu einem der größten europäischen Fertigungsstätten für Hygienefolien ausgebaut. Zu den Kunden gehören namhafte Markenartikler u.a. aus den Branchen Hygiene, Nahrungs- und Genussmittel, Tiernahrung sowie Wasch- und Reinigungsmittel.

Schutz vor Elektrostatik

Um vor elektrostatischen Aufladungen der Folien im Produktions- und Verarbeitungsprozess zu schützen, ist eine optimale relative Luftfeuchte zwischen 40 und 50 Prozent für die Qualitätssicherung nötig. Bis 2014 setzte B+K dafür Umluft-Luftwäscher im Klimakanal ein, erinnert sich Martin Pritzl, der am Standort Konzell für die Versorgungstechnik verantwortlich ist: „Der Aufwand für die Sicherstellung der Hygiene war allerdings sehr hoch und nur mit Einsatz von Bioziden zu erreichen. Außerdem ist die Umlufttechnik durch den Einsatz von Lösungsmitteln im Produktionsprozess für die Atemluft kritisch. Ab 2015 entschieden wir uns daher die Luftwäscher kontinuierlich stillzulegen und eine neue wartungsfreundliche und energieeffiziente Lösung für die Luftbefeuchtung zu suchen.“

Individuelle Auslegung

Bei der Bewertung unterschiedlicher Luftbefeuchtungssysteme fiel die Wahl auf eine dezentrale Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Hochdruckdüsen. „Uns war wichtig, dass der Energieaufwand so gering wie möglich ist und das Raumklima auch gleichzeitig von einem zusätzlichen Kühleffekt profitiert. Hygiene und Sicherheit der Anlage sollten unbedingt durch eine dokumentierte Zertifizierung nach VDI 6022 Blatt 6 mit regelmäßiger Re-Zertifizierung vom Hersteller nachgewiesen werden“, erläutert Martin Pritzl den Entscheidungsprozess. Seit 2016 sind in Konzell die Draabe Hochdruckdüsen-Systeme TurboFogNeo und DI Flex im Einsatz. Entsprechend den unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten und den Anforderungen an die Luftfeuchte sind die Gerätetypen für die vier Produktionsbereiche Extrusion, Druckerei, Kaschierung und Konfektion individuell ausgelegt. In allen Bereichen wird die Luftfeuchte durch digitale Steuergeräte in definierten Befeuchtungszonen punktgenau gesteuert. Garant für die konstante Hygiene der Direkt-Raumluftbefeuchtung ist die mehrstufige Wasseraufbereitung und das Full-Service Wartungskonzept: Sowohl die systemeigene Draabe Wasseraufbereitung als auch die Hochdruckpumpe des Systems sind dafür in tragbare Kleincontainer eingebaut, die zur Wartung halbjährlich ausgetauscht werden. „Dieses Wartungskonzept ist sehr durchdacht, gibt uns maximale Sicherheit und spart uns gleichzeitig viel Arbeit“, bewertet Martin Pritzl den Service.

Kühlung mit geringen Kosten

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem eingesetzten Hochdruck-Düsensystem erfolgte bei B+K in Konzell zwischen 2017 und 2020 eine kontinuierliche Erweiterung der Luftbefeuchtungsanlage für alle Produktionsbereiche. Für den Bereich der Folien-Herstellung konnte dabei ein Zusatznutzen der Draabe Direkt-Raumluftbefeuchtung effizient ausgenutzt werden, erläutert Pritzl: „Die Extruder-Maschinen erzeugen mit 110-120 kW elektrischer Leistung eine hohe Abwärme, sodass ganzjährig eine Kühlung nötig ist. Durch die Kaltwasser-Verdunstung der Luftbefeuchtung können wir mit sehr geringem Energieaufwand die Temperaturen von 28 °C um durchschnittlich 2 bis 3 °C senken.“ Möglich ist dies durch die adiabate Verdunstungskühlung.
Die Kühlung entsteht, indem das kalte Wasser in der Umgebungsluft verdampft. Die Änderung des Aggregatzustandes von flüssig zu gasförmig erfordert Energie, die der Luft in Form von Wärme entzogen wird. Dieser Kühleffekt bewirkt eine außerordentlich wirtschaftliche Senkung der Raumtemperatur: 100 Liter Wasser der Hochdruckdüsen-Luftbefeuchtung absorbieren rund 70 kW Wärme bei nur 0,6 kW Leistung. Neben den Einsparungen bei der Kühlung erfordert die Direkt-Raumluftbefeuchtung im Vergleich zu einer zentralen Befeuchtung über die Belüftung auch keine zusätzliche Heizleistung. Für Martin Pritzl war dies ein zusätzliches Entscheidungskriterium für das Draabe System: „Anders als bei der Kaltdampfbefeuchtung über die raumlufttechnische Anlage braucht die zu befeuchtende Zuluft nicht zusätzlich erwärmt werden. Das spart erhebliche Ausgaben bei der Auslegung des Heizregisters und bei den Betriebskosten.“

Mehrwert in der Pandemie

Dass eine höhere Luftfeuchte nicht nur vor Elektrostatik schützt und energieeffizient kühlen kann, zeigte sich für B+K mit Beginn der Pandemie: Informiert über die Zusammenhänge zwischen trockener Luft und der Virenverbreitung in Innenräumen, hat die Haustechnik in Abstimmung mit der B+K Werksleitung die relative Luftfeuchte auf 55 Prozent erhöht. Studien weisen darauf hin, dass sich durch das Einhalten einer Mindestluftfeuchte von 40 bis 60 Prozent das Übertragungsrisiko für viele Atemwegsinfektionen verringert. Einer der Gründe besteht darin, dass virenbeladene Aerosole bei höherer Luftfeuchtigkeit kürzer in der Luft schweben. Zudem trocknen die Schleimhäute der Atemwege weniger aus, sodass sie Krankheitserreger besser aus der Atemluft filtern können. Für Martin Pritzl ist dies nicht nur ein zusätzlicher Baustein für den Gesundheitsschutz, sondern gleichzeitig ein Beweis für den Mehrwert und die Flexibilität der Anlage: „Das System konnte problemlos die neuen höheren Luftfeuchtewerte erreichen. Ein weiterer Grund dafür, dass mich unsere Direkt-Raumluftbefeuchtung seit Jahren als technische Anlage rundum überzeugt.“

 

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Mehrstufige Wasseraufbereitung der Draabe Hochdruck-Luftbefeuchtung

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